Have fun, be crazy
Die Berufsmaturitätsschule des Strickhofs legt grossen Wert auf die sogenannten IDAF- Noten, zu welchen im Übrigen auch die Berufsmaturitätsarbeit gehört.
Mit diesen wird geprüft, ob die Schüler fähig sind, interdisziplinär, sprich fächerübergreifend, zu arbeiten. So kam es in unserem ersten Schuljahr dazu, dass die Englischlehrerin Arlene und der Physiklehrer Hanspeter uns vor eine neue Herausforderung stellten.
Der Auftrag: Kreiere ein Produkt aus dem englischsprachigen Film «Hidden Figures» und der physikalischen Formel «F × Δt = Δ(m × v)».
Wilde und amüsante Diskussionen
Wir, Mirjam und Lisa, schauten uns in diesem Moment hilfesuchend an. Wie um Himmels Willen sollten wir eine solche Aufgabe bewerkstelligen?! Der Film hat zwar durchaus mit Physik zu tun, jedoch kommt die gestellte Formel kein einziges Mal darin vor!
Anhand der Reaktionen unserer Mitschüler wurde uns klar, dass wir nicht die einzigen Ratlosen waren. Nach wilden und amüsanten Diskussionen warf Arlene auf ihre kanadische und fröhliche Art ihre Hände in die Luft und trällerte die Worte «have fun, be crazy».
Dieser entscheidende Hinweis war der Startschuss für Wochen voller Kreativität, Tatendrang, Lachanfälle und ausgelassener Verrücktheit.
Bewerbungsgespräche bei der NASA
Denn wir hatten die glorreiche Idee, einen englischsprachigen Kurzfilm zu drehen, in welchem wir den Rassismus aus dem Film «Hidden Figures» aufgriffen und ihn mit der vorgegebene Physikformel in Verbindung setzen. Kurz, wir inszenierten Bewerbungsgespräche bei der NASA, zu welchen verschiedene ethnische Charaktere eingeladen wurden. Während den Gesprächen wird jeder Charakter dazu aufgefordert sich vorzustellen und die gestellte Formel physikalisch zu erklären. Im Endeffekt bekommt der Afroamerikaner im Gangsterlook die Anstellung bei der NASA aufgrund seiner kompetenten Auseinandersetzung mit der Formel.
Um euch einen lebhaften Einblick in unser Projekt zu ermöglichen, hier einige Ausschnitte des Kurzfilms:
Zugegeben, der Aufwand war riesig, doch es lohnte sich ihn in Kauf zu nehmen, denn nicht nur die Dreharbeiten waren zum Totlachen, sondern auch das Endergebnis löste in unserer Klasse lautstarkes Gelächter aus. Auch jetzt im zweiten Jahr der berufsbegleitenden BM werden wir noch immer auf das erfolgreiche Video angesprochen und freuen uns, wenn wir noch eine Zeit lang in Erinnerung bleiben.
Zukünftigen oder auch jetzigen Schülern möchten wir daher mitgeben, dass es mit ein wenig Mut, Ausgelassenheit und vor allem mit viel Humor möglich ist gute Noten zu erzielen.