Weisse Bucht
Himmelblaue Wellen branden sanft und friedlich in der weissen Bucht.
Immergrüne Pinien tanzen zart und lieblich in der weissen Bucht.
Betörend gelbe Blumen wachsen entlang und zierlich in der weissen Bucht.
Leuchtend rote Sonnen strahlen warm bis zum Zwielicht in der weissen Bucht.
Hier geschieht nichts. Hier fehlt nichts.
Eines Tages erscheint ein kleiner Vogel, die Krönung der weissen Bucht.
Liebt es über die Wasser zu segeln, liebt die Strömung in der heissen Luft.
Er ist verletzt und doch so lebendig, ich dachte die Lösung sei mein Schutz.
Keine Bange, meine Wange erhält diese Rötung durch den feinen Duft.
Da gleitet er heran und landet auf meiner Hand.
Er flüstert in meine Ohren, flüstert in meinen Verstand.
Erzählt mir so viele schöne Dinge und auch Dinge die niemand greifen will.
Er möchte, dass ich eifrig bin, doch merke, dass ich einfach neidisch bin.
Neid auf seine Freiheit, Neid herrscht nun in der weissen Bucht.
Angst um unsere Einheit, Angst herrscht nun um seinen Verlust.
Beginne ihn festzuhalten, breche ihm fast die Flügel mit meiner Wucht.
Er befreit sich und ergreift die Flucht, denn er spürte meine Eifersucht.
Schwarze Wolken und starke Wogen ziehen daraufhin in die weisse Bucht.
Die Zeiten verstreichen. Es sind die Zeiten der Heilung.
Die Stund ́ vergeht, der Sturm verweht, eine kristallklare Winternacht.
Der Vollmond schimmert nun in einer bizarr raren Silberpracht.
In der Tat, verfiel dem Wahn.
Ja, so ist es nun bei fremden Gehzeiten,
bestehend aus Fehler und Zweifler.
Erhellende Wesen gehen weiter.
Irgendwann vielleicht, fliegt wieder ein Vogel in die weisse Bucht.
Ich änderte den Verlauf der Chronik, änderte meine Moral.
Denn am Rande der funkelnden Klippen steht nun ein Schloss,
gebaut aus den Splittern von Onyx und weissem Opal.
Hier geschieht so viel. Du fehlst hier.
– Nils, BM2 –