Corona am Strickhof
Seit fast einem ganzen Jahr begleitet uns das Coronavirus jetzt schon und wirklich daran gewöhnt habe ich mich noch nicht. Es gehört mittlerweile total zum Alltag, Menschen mit einer Maske durch die Gegend laufen zu sehen, keine Hände mehr zu schütteln und «auf Abstand zu bleiben». Doch die Tatsache, dass wir nun wirklich mit einer weltweiten Pandemie leben, klingt irgendwie weiterhin verrückt. Denn mittlerweile läuft der Alltag am Strickhof so ziemlich wie gewohnt ab. Schon klar, durch das Befolgen jeglicher vorgegebener Massnahmen musste das alltägliche Zusammenleben ein bisschen umgestaltet werden. (Was im Übrigen zum Ausbleiben der Schulglocke geführt und damit schon so manche/n Schüler/in um wertvolle Pausenminuten gebracht hat).
Am Anfang haben einige Schüler, mit denen ich über dieses Thema gesprochen habe, den Onlineunterricht sehr vermisst. Man hatte viel mehr Zeit, da man den teilweise extrem langen Schulweg nicht auf sich nehmen musste und ausserdem stand man nicht zusammengepfercht mit all den anderen Schülern im Bus oder Zug. Man konnte sich die Arbeit meistens selber einteilen, war ziemlich flexibel und mit den meisten Arbeiten auch schneller fertig, denn durch das selbstständige Arbeiten wurde weniger Zeit benötigt. Doch das waren nicht die einzigen Gründe, dazu kamen die neuen Massnahmen. Plötzlich mussten wir Masken tragen und durften nur noch alleine an den weit auseinanderstehenden Pulten in den Klassenzimmern sitzen. Überall roch es stark nach Desinfektionsmittel und irgendwie hat man sich total voneinander entfremdet. Dass man sich die Hände nicht mehr schütteln und sich nicht mehr umarmen darf, ist mittlerweile normal. Auch den anfangs noch unnatürlichen Abstand zueinander halten alle instinktiv ein. Ich persönlich habe mich sehr an die neue Situation gewöhnt und wenn man das Verhalten auf den Gängen, in den Schulzimmern und der Mensa so beobachtet, denke ich, das gilt für die meisten Leute. Ob es noch mal einen Lockdown gibt oder wie lange wir noch mit solchen (oder extremeren) Schutzmassnahmen leben müssen, finde ich schwer abzuschätzen. Hoffentlich kehrt bald ein bisschen Normalität zurück und wir können alle das Leben wieder in vollen Zügen geniessen.
– Ilaya, BM1 –