Der Weg in die Lehre bis heute
Vor mittlerweile mehr als drei Jahren wurde uns in der Oberstufe die Frage gestellt, was wir lernen möchten. Mit viel Motivation und Elan habe ich mich mit dem Thema Berufswahl beschäftig. Ich merkte jedoch schnell, dass ich keine Ahnung habe, was ich eigentlich lernen möchte.
Nach unzähligen Schnupperlehren als Konditorin-Confiseurin, Koch und tiermedizinische Praxisassistentin habe ich auch mit dem Gedanken gespielt, das Gymnasium zu besuchen. Aber die Aussicht auf vier weitere Jahre ausschliesslich Schule begeisterte mich nicht wirklich. Ich wollte arbeiten und mein Geld verdienen. Deshalb beschloss ich, in einer Metzgerei eine Schnupperlehre zu absolvieren. Die Vielseitigkeit dieser Arbeit und das grosse Fachwissen des Geschäftsleiters faszinierten mich sehr. Und ich entschied mich, mir im Fleischfach eine Lehrstelle zu suchen. Dieses Vorhaben erwies sich auch als nicht so einfach, da es in der Region, wo ich wohne, nicht mehr viel Metzgereien gibt. Ich hatte das Glück, die Lehrstelle in einem grossartigen Lehrbetrieb zu bekommen, wo ich jetzt seit eineinhalb Jahren die Ausbildung absolviere und auch die Möglichkeit erhielt, die BMS lehrbegleitend zu besuchen.
Die zwei Schultage sind für mich ein guter Ausgleich zu den drei Arbeitstagen. Ich kann arbeiten und mir gleichzeitig eine gute Grundlage für weitere Ausbildungen schaffen.
Die Umstellung von der Schule in die Lehre war sehr anstrengend. Nun stand ich den ganzen Tag und musste körperlich arbeiten. Die Begeisterung an der Arbeit (und später auch über den ersten Lohn) war trotzdem riesig. Der erste Schultag kam und brachte viel Neues mit sich. Die Vorfreude und die Motivation waren gross.
Die zwei Schultage sind für mich ein guter Ausgleich zu den drei Arbeitstagen. Ich kann arbeiten und mir gleichzeitig eine gute Grundlage für weitere Ausbildungen schaffen. Die BMS und die Lehre zu kombinieren ist anstrengend, unter anderem, weil ich in meiner Freizeit noch jede Woche zwei Musikproben besuche. Wodurch Schlaf teilweise etwas zu kurz kommt, denn mein Tag beginnt um fünf Uhr früh. Zusätzlich muss man auch seine Freizeit besser einteilen, man hat mehr Hausaufgaben und häufig mehrere Prüfungen in derselben Woche. Planung ist sehr wichtig. Trotzdem bin ich froh, diese Möglichkeit bekommen zu haben und versuche mein Bestes zu geben, auch wenn dies nicht immer einfach ist.
– Leonie, BM1 –