Distance-Learning
Nun hatten wir bereits 4 Wochen lang Distance-Learning oder Homeschooling. Wie man es auch nennt, für uns alle war dies eine neue Erfahrung, die neue Herausforderungen und neue Ängste mit sich brachte. Auch ich hatte anfangs grosse Angst, denn meine zweijährige Tochter geht normalerweise dienstags zu meiner Grossmutter, die zur Risikogruppe gehört, was nun aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich ist. Folglich musste ich mit ihr gemeinsam den Dienstags-Unterricht besuchen, was besser funktioniert als erwartet.
Im Allgemeinen fällt mir das Distance-Learning einfacher als gedacht. Ich besitze zwar nur einen kleinen Schreibtisch, doch selbst dieser bietet mehr Platz zum Arbeiten als die Tische der Schule. Für mich bedeutet mehr Platz: mehr Ordnung und mehr Übersicht und somit weniger Ablenkung. In vielen Fächern stellen uns die Lehrer viel Freiheit zur Verfügung, was mir perfekt in die Karten spielte, denn so konnte ich meine Zeit aufteilen und optimal einsetzen. Im Frontalunterricht ist es für mich immer eine grosse Herausforderung gewesen, die Unterrichtszeit zu füllen. Da ich eine sehr schnell arbeitende Schülerin bin, hatte ich oft Aufträge bereits gelöst, bevor die verfügbare Zeit abgelaufen war. Daher hatte ich mich oft im Unterricht gelangweilt. Denn wenn ich im Unterricht etwas anderes als die aktuellen Aufgaben machte, erntete ich oft unschöne Worte, obwohl ich klargestellt hatte, dass ich alles bereits erledigt hatte. Doch zuhause kann ich die übrige Zeit für Repetition nutzen und habe somit in diesen Wochen so viel gelernt wie sonst in keiner Woche. Unsere Lehrer leisten Unglaubliches.
Mein Fazit: Homeschooling könnten wir gerne so beibehalten. Denn wenn die Schulen wieder öffnen, habe ich ein grosses Problem, da meine Grosseltern sich noch nicht trauen, meine Tochter zu sich zu nehmen und ich noch keine andere Lösung gefunden habe, um den Unterricht am Dienstag besuchen zu können. Auch mit den benoteten Aufträgen habe ich kein Problem und wenn wir Online-Prüfungen haben, kann mein Mann Homeoffice machen und währenddessen ein Auge auf sie zu werfen. Nur Prüfungswochen würden eine grosse Herausforderung für mich bedeuten, da mein Mann nicht den ganzen Tag auf sie aufpassen kann, da er ja auch zu arbeiten hat.
– Saskia