Wenn man nie arbeiten muss…
Sie fragen sich jetzt vielleicht, wie ist das möglich? Ohne arbeitslos zu sein oder im Lotto gewonnen zu haben und trotzdem nie arbeiten zu müssen. Die Antwort ist Ihnen wahrscheinlich schon mal über den Weg gelaufen. Es gibt einen Spruch, der besagt: «Mach dein Hobby zum Beruf und du wirst keinen Tag in deinem Leben arbeiten müssen». Denn was «Arbeiten» ist, liegt im Auge des Betrachters.
Der Beruf Landwirt hat mir schon immer gefallen und schon im Kindergarten wusste ich, dass ich eines Tages in die Fusstapfen meines Vaters treten will.
Ich bin 17 Jahre alt und mache eine Ausbildung zum Landwirt EFZ, die ich mit der begleiteten Berufsmatur Natur und Landschaft am Strickhof absolviere. Zurzeit bin ich im dritten Semester von insgesamt sechs und ich würde behaupten, ich habe in diesen 1 ½ Jahren nie gearbeitet.
Aufgewachsen auf einem Bauernbetrieb, in einem kleinen Bauerndorf namens «Wittinsburg» im Kanton Baselland, stand ich von klein auf in engem Kontakt zu den Tieren und den Maschinen. Der Beruf Landwirt hat mir schon immer gefallen und schon im Kindergarten wusste ich, dass ich eines Tages in die Fusstapfen meines Vaters treten will. Da ich das Glück hatte ohne Aufwand durch die obligatorische Schulzeit zu kommen, sass ich jeden Tag gelangweilt und desinteressiert da. Ich sass da, wartete bis die Stunden endlich vorübergingen und ich nach Hause konnte.
Als das Thema aufkam, wie es nach der Schulzeit weitergehen soll, war mir klar was mein Ziel ist. Trotzdem schnupperte ich noch den Beruf des Schreiners und des Landmaschinenmechanikers, doch keiner der beiden Berufe konnte mich überzeugen. Auch eine weiterführende Schule kam zu dem Zeitpunkt nicht in Frage, bis ich eines Abends, in unserer Sekundarschule, einen Vortrag zur Berufsmaturität hörte. Diese Art von Schule war mir bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt jedoch packte mich noch an diesem Abend das Interesse. So kam ich nach Zürich, um meine dreijährige Lehre mit der Berufsmaturitätsschule zu absolvieren und anschliessend an der HFL in Zollikofen Agronomie zu studieren.
Ich erhoffe mir, so das beste Allgemeinwissen anzueignen und durch das Studium neue Wege zu entdecken, welche ich begehen könnte, für den Fall, dass mir die Leidenschaft doch noch abhanden kommt.
Ich denke es war die richtige Wahl, denn dieser Beruf bereitet mir Freude und lenkt mich von negativen Dingen ab. Wenn ich am Arbeiten bin, kann ich abschalten und den Schulstress vergessen. Natürlich habe auch ich schlechte Tage, an denen ich lieber im Bett liegen bleiben würde, doch diese gibt es in jedem Job.
Mein Wunsch ist es, dass dies bis zu meiner Berufsmaturität so bleiben wird und ich den nötigen Durchhaltewille sowie genug Selbstdisziplin besitze, um diese Herausforderung meistern zu können und meine Träume und Ziele zu verwirklichen.
– Aaron, BM1 –